Category Archives: Eurovision Song Contest

ESC – Finale

Wie schon im letzten Jahr die Bewertung der restlichen Auftritte, die durch ihre Direktplazierung nicht in den Halbfinalen waren:

Vereinigtes Königreich (3-3-3-2):
Hach. Einfach nur Hach. Das Lied kommt irgendwie Jahrzehnte zu spät, aber wenigstens hat es eine Rückung (Zitat Nessi: “… auf die er hätte verzichten sollen”)

Frankreich (3-3-4-4):
Beeindruckende Riefenstahl-Optik mit russischen Armeedamen wie aus einem alten Bond-Film.

Italien (3-3-3-2):
Ziemlich Swingig. Der erste Jive seit langem im ESC. Beim Auftritt hat irgendjemand die Farbe geklaut.

Aserbaidschan (3-2-3-2):
Schöne langsame Ballade (oder ein verdammt schneller Wiener Walzer) mit bunt angestrahltem weißen Kleid. Nett.

Spanien (4-2-4-4):
Beeindruckender Farbwechsel im Auftritt: erst farblos weiß und dann bunt durchflutet (und mit viel Wind).

Deutschland (3-1-3-1):
Tja, was soll man dazu noch schreiben? Traditionell für die deutschen Beiträge der letzten Jahre ist der Sänger gut, aber das Lied hindert ihn etwas, das auch zu zeigen. Ebenso traditionell ist das langweilige Bühnenbild.

ESC 2012 – Zweites Halbfinale

Serbien (3-3-3-3):
Der Anfang würde gut im Soundtrack von Shrek passen, das Ende klingt unglaublich nach China-Restaurant-Musik. Nach dem ersten Halbfinale ist es aber ein erfreulich melodischer erster Titel.

Mazedonien (2-3-2-3):
Fängt volksmusikalisch ein, hat eine kurze Anwandlung rockig zu werden und endet in Seicht-Pop mit Bonny-Tyler-Giana-Nanini-Touch. Leider wird der Song mit jeder dieser Wandlungen uninteressanter.

Niederlande (2-1-2-2):
Das Halbblut Apanatschi singt schiefen Polka-Country zum Mitklatschen.

Malta (3-3-3-3):
Na endlich kommt ein Discofox. Ok, Abwechslung klingt anders, aber das wenige, was er singt, klingt brauchbar.

Weißrussland (3-3-4-4):
OK, JETZT kommt der richtige Discofox 🙂 Und ansehnlicher ist es auch noch.

Portugal (3-3-3-2):
Dunkel, melancholisch und auf der Bühne unglaublich trist. Aber dafür mit Rückung.

Ukraine (2-3-2-3):
Zitat Nessi: “Der Song kommt 10 Jahre zu spät, die Frau hat einen Vorhang an und ein Blumengesteck auf dem Kopf”. Clevere Idee, die maximale erlaubte Anzahl von Personen auf der Bühne durch virtuelle Personen massiv, aber legal zu überschreiten.

Bulgarien (2-3-2-2):
Heute ist also anscheinend Discofox-Tag – dieser hier ist nun der bisher modernste. Trotz des beeindruckenden Geflackers und Feuergewirbels wirkt die Bühne seltsam trist.

Slowenien (4-4-4-4):
Das musikalische Äquivalent eines Monumentalfilms. Das ist der Stoff, aus dem Grand-Prix-Songs sind (und die Verwandschaft zu Molitva ist nicht zu verleugnen).

Kroatien (3-2-3-2):
Schwer die Musik einzuschätzen, da die berockten Männer mit ihrem abhackten Tanzstil den Zuschauer sehr erfolgreich ablenken.

Schweden (3-3-4-3):
Discofox mit beeindruckenden Melodie- und Tempowechseln. Der Tanzstil ist eine lustige Mischung aus Ausdruckstanz, Madonna, DJ Bobo und MC Hammer. Und dann hat es auch noch geschneit.

Georgien (2-2-2-2):
Diesen Beitrag kann man am besten als abwechslungsreich bezeichnen. Die einzelnen Stationen sind:
Tenor in Mönchskutte, Fernseh-Musical-Solo, Balkan-Pop, 80er-Frührap, Seichtpop.

Türkei (2-2-2-2):
Tanz der Vampire trifft auf Anatevka. Die Gefahren der Verwendung von Capes wurden unfreiwillig von einem der Background-Tänzer demonstriert…

Estland (3-3-3-3):
Melodramatische Ballade vom optischen Schwiegermuttertraum.

Slowakei (2-2-2-2):
Versuch Pop hartmetallisch klingen zu lassen. Der Sänger ist konsequent: egal ob er singt oder schreit – es klingt schief.

Norwegen (3-3-3-4):
Hatte ich schon die Discofox-Lastigkeit des heutigen Tages erwähnt? Der Song ist vergleichsweise harmlos, aber dafür ist auf der Bühne endlich mal was los.

Bosnien und Herzegowina (3-3-3-3):
Schön das kurz vorm Ende doch noch eine Ballade am Klavier kommt. Es hätte doch etwas gefehlt.

Litauen (2-3-2-2):
Fängt theatralisch mit Brilli-Augenbinde an und wird dann schnell ein sehr typischer 80er-Jahre-Pop, inklusive 80er-Jahre-Tanzelementen.

Erklärung des Quadrupels (a-b-c-d):
a, b: Wertung von Nessi
c, d: Wertung von Kuni
a, c: akustische Wertung
b, d: optische Wertung
1 (schlecht) <= a, b, c, d <= 5 (gut)

ESC 2012 – Erstes Halbfinale

Montenegro (1-1-1-1):
Klingt wie ein sehr schlechter französischer Rap nach zuviel Rotwein, nur das hier Englisch gesungen (ok, eher prollig geblökt) wird. Guter Einstieg in den diesjährigen ESC – es kann definitiv nur besser werden 🙂

Island (4-4-4-4):
Hatte viel von so ziemlich allem… Nette Klassik-Rock-Pop-Mischung mit irischem Folk-Einschlag. Auch optisch ansprechend: für die Herren eine Frau in Korsage und für die Damen ein Sänger wie frisch aus einem Unterwäsche-Katalog.

Griechenland (2-2-3-3):
Optisch eine Mischung aus Aerobic und epileptischem Anfall. Insgesamt erinnert der gesamte Auftritt an Ruslana, nur dass der Flammenwerfer fehlt.

Lettland (2-2-3-2):
Seicht vor sich hinplätschernder Soft-Pop. Kleider und Choreographie wurden aus irgendeiner 60er-Jahre-Soap geklaut.

Albanien (1-1-1-1):
Mimisch ziemlich überladener Auftritt mit zahlreich überraschend auftretenden Silben. Das Kostüm erinnert an Graf Zahl aus der Sesamstraße. Nessi musste mehrmals spontan an Wehen denken.

Rumänien (3-2-3-2):
Moonwalk mit Dudelsack zu Samba-Rhythmen – das gab’s definitiv noch nicht. Nicht ganz unser Ding, aber mal was anderes. Nett auch die Duran-Duran-(“Wild Boys”)-Einlage.

Schweiz (3-2-2-2):
Optisch Billy Idol, akustisch Sunrise Avenue (Hollywood Hills). Erste Softrock-Nummer des Abends. Nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut.

Belgien (3-2-3-2):
Das Kleid könnte aus dem IKEA-Katalog kommen (Lampenabteilung). Song hat DSDS-Qualitäten (seicht, zahlreiche Höhen nicht getroffen, diverse Töne nicht gehalten, aber dafür ausdrucksstark geguckt).

Finnland (3-2-3-2):
So muss es klingen, wenn Björk melodisch singt (und auf schwedisch). Minimalistischer Auftritt aber immerhin das erste windmaschinengeblasene Kleid in diesem Jahr.

Israel (2-1-2-1):
Hommage an die Amerikaner der 60er und 70er. Im bekifften oder stark alkoholisierten Zustand vermutlich erträglicher.

San Marino (1-1-1-2):
Uhoh, WTF? Der Refrain erinnert an Lautübungen im Kindergarten. Die Kostüme hingegen kann man nur als moderne Hommage an die Village People auffassen.

Zypern (2-3-3-3):
Der ganze Auftritt wirkt wie das Ergebnis eines sehr gelungenen Junggesellinenabschiedabends. Mit Ruslana-Gedächtnis-Trommeleinlage.

Dänemark (3-2-3-1):
Etwas auffällig unspektakulärer Song. Für die Kostüme wurden anscheinend ein Theaterausverkauf und ein Second-Hand-Laden geplündert.

Russland (2-2-2-2):
Russische Volksmusik mit Techno-Beat. Kann man mögen, muss man aber nicht. Auf jeden Fall ein cleverer Versuch von allen Publikumsgenerationen Punkte zu bekommen.

Ungarn (4-3-4-3)
Netter 80er-Jahre-Pop. Der eine Keyboarder hat mehrmals fast seinen Laptop heruntergeworfen – wenn das auffällig sein sollte, hat es funktioniert – Kuni hat sich Sorgen gemacht…

Österreich (1-1-1-1):
Ok, prollige deutschsprachige Hip-Hop-Rapper gibt es offensichtlich auch in Österreich. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass DJ Ötzi um die Ecke kommt.

Moldawien (1-1-1-1):
Zappelnde Background-Tänzerinnen, die ab und zu Lokomotive spielen oder am Boden liegend fahrradfahren. Die Musik lässt sich am besten als enervierend beschreiben, beinhaltet aber dafür die erste Rückung des ESCs in diesem Jahr.

Irland (3-3-4-4):
Trotz der zelebrierten Hektik die stimmigste Choreographie dieses Abends. Die Musik ist definitiv besser als im letzten Jahr (will Irland Jedward jetzt solange antreten lassen, bis sie gewinnen?)

Erklärung des Quadrupels (a-b-c-d):
a, b: Wertung von Nessi
c, d: Wertung von Kuni
a, c: akustische Wertung
b, d: optische Wertung
1 (schlecht) <= a, b, c, d <= 5 (gut)

ESC – Finale in Stichpunkten

hier noch die Bewertungen der Lieder, die in den Halbfinalen nicht auftauchten

Frankreich (3-4-4-4):
klasse Tenor; die LED-Wand wird gut ausgenutzt – teilweise fühlte man sich im Szenenbild von “Vom Winde verweht”

Italien (3-3-2-2):
harmloser Swing bis auf das regelmäßige Krächzen…

UK (2-3-2-3):
entweder der Soundmixer hat Mist gebaut oder die Jungs haben wirklich keine Stimme

Deutschland (4-3-4-3):
tja, was soll man dazu noch schreiben, was nicht schon hundertmal geschrieben wurde? der Song ist gut, Lenas Ausstrahlung beeindruckend, die Spermienkostüme schrecklich…

Spanien (2-2-2-2):
Mallorca-tauglich; garantiert auf der nächsten Bravo-Sommer-CD; nach ein oder zwei Eimern Sangria vermutlich hörbar

ESC – Zweites Halbfinale in Stichpunkten

Bosnien-Herzegowina (3-3-4-3):
wirklich netter Song; litt leider etwas unter dem mitklatschenden Publikum

Östereich (3-3-3-2):
Maria Carey meets Whitney Houston meets the Schwesternchor aus Sister Act

Niederlande (2-2-2-2):
die Gitaristen werden anscheinend nach gelaufenen Kilometern auf der Bühne bezahlt; so seicht wie das repräsentierte Land flach

Belgien (3-2-3-3):
definitiv ne nette Idee; erste Rückung, die ich je bei einem A-capella-Stück gehört habe…

Slowakei (2-4-3-5):
die umwerfende Optik lässt einen fast vergessen, dass es sich um einen Musikwettbewerb handelt; IMHO mit Abstand die besten Kleider bisher

Ukraine (2-5-3-5):
wow, beeindruckende Live-Sand-Malerei mit musikalischer Begleitung; das Lied der gefiederten Dame war eigentlich völlig irrelevant…

Moldau (2-2-2-3):
Mischung aus Zirkusnummer und Drogentrip der sieben Zwerge

Schweden (2-2-4-4):
bester 90er-Jahre-Euro-Dance-Pop; der Sänger ist passend auch sehr Bravo-Starschnitt-kompatibel; und dann auch noch eine Rückung am Ende

Zypern (4-4-3-4):
beeindruckende Demonstration, was mit Zementstiefeln alles möglich ist, die Hammerwurfnummer der Dame hinterlässt einen etwas ratlos

Bulgarien (3-3-4-4):
die Optik der Sängerin ist eine interessante Mischung aus Pink, Roxette und einem weißen Kleid; faszinierenderweise kann man ihren Gesang als äquivalente Kombination (ohne das Kleid) bezeichnen

Mazedonien (1-2-2-2):
farblose Hampelmänner (und eine Quoten-Hampelfrau) im Background und ein brüllender Sänger, der teilweise noch ein Megaphon (ge-)braucht…

Israel (3-3-3-4):
klassischer Disco mit noch klassischerer Rückung

Slowenien (2-2-2-2):
hätte eine Power-Ballade werden können – wurde es aber nicht

Rumänien (3-2-3-2):
nur Bank-“Berater” und Versicherungsmakler grinsen schmieriger; jive-ig; erinnert frappierend an Alex-Swings-usw.

Estland (1-2-2-1):
Lena v2; Kulisse, Choreographie sowie entscheidende Teile des Refrains scheinen im Rahmen der Projektwoche an einer Schule entstanden zu sein…

Weißrussland (3-4-4-4):
zwar nicht sonderlich originell, aber ein wirklich gelungener Zusammenschnitt der akustischen und optischen Highlights der Grand-Prix-Gewinner der letzten 10 Jahre (natürlich inklusive Rückung)

Lettland (3-3-4-3):
netter Pop-Song, lediglich die Rap-Einlage war etwas unpassend

Dänemark (3-3-3-2):
der Auftritt hinterlässt einen etwas ratlos: die Optik sieht nach hartem Rock aus – der Song wäre hingegen wohl sogar etlichen Boygroups zu soft

Irland (1-1-1-2):
optisch einfach nur rot-weißer psychedelischer Wahnsinn, akustisch irgendwie auch…

ESC – Erstes Halbfinale in Stichpunkten

Polen (1-1-1-2):
bester “Block-Pop”; ein Pluspunkt für die Backgroundtänzerinnen (genauso lächerliche Bewegungen wie bei Lenas Gruppe, aber ohne Spermienkostüme…)

Norwegen (2-2-2-1):
Mr. President meets Boney M. meets Lion King; netter Jive

Albanien (1-1-1-1):
gleich beißt sie ins Mikro…; man kann es mit der Anzahl von Dissonanzen in einem Stück auch übertreiben…

Armenien (1-1-1-1):
fing vielversprechend an und dann kam “Boom Boom Tschaka Tschaka…”; hatte die Sängerin eigentlich die gleiche Melodie im Kopfhörer, wie wir im Fernsehen?

Türkei (3-2-3-3):
seichter 80er-Jahre-Rock, was auch zum Alter der Interpreten passt – einfach nur nett

Serbien (3-3-3-3):
die knalligen Farben lenken erfolgreich vom Lied ab, das zwar nicht schlecht, aber doch ziemlich unspektakulär ist; die erste Rückung in diesem Grand Prix *freu*

Russland (3-3-3-3):
Schwiegersohn-Pop; zwar nicht die attraktivste, aber definitiv die zackigste und “synchronste” Choreographie

Schweiz (3-3-4-4):
schöne Demonstration, dass die LED-Wand doch nur einfach ein zu großer Fernseher ist; erster wirklich melodischer Beitrag bisher; eingängige Melodie, die einfach nur dahinplätschert und dann auch noch Seifenblasen *hach*

Georgien (3-2-2-1):
das grüne Ding im Schritt des Kleides irritiert etwas, aber auch der rappende Scooter Jr. wirkt verstörend

Finnland (3-3-4-4):
sehr schöner Beitrag im klassischsten Grand-Prix-Stil; hätte vor 15 Jahren definitiv Siegerchancen gehabt; ok, jetzt komme ich mir wieder alt vor…

Malta (2-2-3-2):
weichgespülter Synthie-Jive; klassische Rückung

San Marino (2-2-2-2):
einfach nur langweiliges Lied, was durch die statische Präsentation nicht besser wird

Kroatien (1-1-1-2):
der DJ erinnert stark an den irischen Truthahn vor einigen Jahren – das Lied leider auch – hmm, der Truthahn war besser

Island (3-2-3-2):
Olson Brothers meets Texas Lightning; keine Rückung, dafür das schöne Spiel der Tempo-Variation zum Ende

Ungarn (2-2-4-4):
endlich mal wieder ein echter Discofox und dann noch einer mit nett illuminierten Tänzertruppe

Portugal (2-1-2-1):
der Text muss wohl irre komisch sein – vielleicht hätten sie eine vollständige Übersetzung auf den Schildern hochhalten sollen, so wirkt es einfach nur etwas bekloppt

Litauen (3-3-3-2):
würde klasse als Ballade in ein Musical passen, inklusive orchestralem Finale

Aserbaidschan (3-4-4-5):
*hach*, die Kleider, die Frisuren, …, einfach nur *hach*

Griechenland (2-1-2-1):
Rap, Gesang und Sirtaki – kann klappen, muss aber nicht (wie hier)