ESC 2012 – Erstes Halbfinale

Montenegro (1-1-1-1):
Klingt wie ein sehr schlechter französischer Rap nach zuviel Rotwein, nur das hier Englisch gesungen (ok, eher prollig geblökt) wird. Guter Einstieg in den diesjährigen ESC – es kann definitiv nur besser werden 🙂

Island (4-4-4-4):
Hatte viel von so ziemlich allem… Nette Klassik-Rock-Pop-Mischung mit irischem Folk-Einschlag. Auch optisch ansprechend: für die Herren eine Frau in Korsage und für die Damen ein Sänger wie frisch aus einem Unterwäsche-Katalog.

Griechenland (2-2-3-3):
Optisch eine Mischung aus Aerobic und epileptischem Anfall. Insgesamt erinnert der gesamte Auftritt an Ruslana, nur dass der Flammenwerfer fehlt.

Lettland (2-2-3-2):
Seicht vor sich hinplätschernder Soft-Pop. Kleider und Choreographie wurden aus irgendeiner 60er-Jahre-Soap geklaut.

Albanien (1-1-1-1):
Mimisch ziemlich überladener Auftritt mit zahlreich überraschend auftretenden Silben. Das Kostüm erinnert an Graf Zahl aus der Sesamstraße. Nessi musste mehrmals spontan an Wehen denken.

Rumänien (3-2-3-2):
Moonwalk mit Dudelsack zu Samba-Rhythmen – das gab’s definitiv noch nicht. Nicht ganz unser Ding, aber mal was anderes. Nett auch die Duran-Duran-(“Wild Boys”)-Einlage.

Schweiz (3-2-2-2):
Optisch Billy Idol, akustisch Sunrise Avenue (Hollywood Hills). Erste Softrock-Nummer des Abends. Nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut.

Belgien (3-2-3-2):
Das Kleid könnte aus dem IKEA-Katalog kommen (Lampenabteilung). Song hat DSDS-Qualitäten (seicht, zahlreiche Höhen nicht getroffen, diverse Töne nicht gehalten, aber dafür ausdrucksstark geguckt).

Finnland (3-2-3-2):
So muss es klingen, wenn Björk melodisch singt (und auf schwedisch). Minimalistischer Auftritt aber immerhin das erste windmaschinengeblasene Kleid in diesem Jahr.

Israel (2-1-2-1):
Hommage an die Amerikaner der 60er und 70er. Im bekifften oder stark alkoholisierten Zustand vermutlich erträglicher.

San Marino (1-1-1-2):
Uhoh, WTF? Der Refrain erinnert an Lautübungen im Kindergarten. Die Kostüme hingegen kann man nur als moderne Hommage an die Village People auffassen.

Zypern (2-3-3-3):
Der ganze Auftritt wirkt wie das Ergebnis eines sehr gelungenen Junggesellinenabschiedabends. Mit Ruslana-Gedächtnis-Trommeleinlage.

Dänemark (3-2-3-1):
Etwas auffällig unspektakulärer Song. Für die Kostüme wurden anscheinend ein Theaterausverkauf und ein Second-Hand-Laden geplündert.

Russland (2-2-2-2):
Russische Volksmusik mit Techno-Beat. Kann man mögen, muss man aber nicht. Auf jeden Fall ein cleverer Versuch von allen Publikumsgenerationen Punkte zu bekommen.

Ungarn (4-3-4-3)
Netter 80er-Jahre-Pop. Der eine Keyboarder hat mehrmals fast seinen Laptop heruntergeworfen – wenn das auffällig sein sollte, hat es funktioniert – Kuni hat sich Sorgen gemacht…

Österreich (1-1-1-1):
Ok, prollige deutschsprachige Hip-Hop-Rapper gibt es offensichtlich auch in Österreich. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass DJ Ötzi um die Ecke kommt.

Moldawien (1-1-1-1):
Zappelnde Background-Tänzerinnen, die ab und zu Lokomotive spielen oder am Boden liegend fahrradfahren. Die Musik lässt sich am besten als enervierend beschreiben, beinhaltet aber dafür die erste Rückung des ESCs in diesem Jahr.

Irland (3-3-4-4):
Trotz der zelebrierten Hektik die stimmigste Choreographie dieses Abends. Die Musik ist definitiv besser als im letzten Jahr (will Irland Jedward jetzt solange antreten lassen, bis sie gewinnen?)

Erklärung des Quadrupels (a-b-c-d):
a, b: Wertung von Nessi
c, d: Wertung von Kuni
a, c: akustische Wertung
b, d: optische Wertung
1 (schlecht) <= a, b, c, d <= 5 (gut)