Damit mein letzter Krankenhausblogeintrag vom vergangenen Mittwoch nicht so nach offener Geschichte aussieht, hier ein kleines Update.
Bereits in der Folgenacht hatte ich trotz zweier nachgeforderter “Cocktails” das erste Mal das Gefühl, dass die Schmerzen etwas nachlassen und am Donnerstag wurde ich dann auch entlassen.
Freitag gab es dann vom heimischen HNO das Rezept für die Schmerzmittel zuhause (man fühlt sich schon ein bisschen wie ein Junkie, wenn man nur zum Arzt geht, um sich Glücklichmacher zu besorgen) und bis Sonnabend ging es auch weiterhin nur mit der Krankenhausstandarddosis (tags dreimal Diclofenac, nachts zweimal Metamizol).
Seit der Nacht zu Sonntag wurde es deutlich besser – inzwischen bin ich auf “zwei-plus-eine” Dosis runter.
Mal gucken, wann ich ganz ohne die Medis auskomme…
(das klänge jetzt ohne Kontext auch ziemlich strange, oder?)
Post-OP-Tag 5. Natürlich hatte der HNO vor zwei Tagen mit seiner Prognose Recht, dass die Schmerzen noch weiter zunehmen werden und so war auch die vergangene Nacht eine Steigerung der vorherigen und ließ sich nur mit massivem Schmerzmitteleinsatz leise überstehen. Auch tagsüber brauchte ich heute zusätzliche Medis.
Langsam glaube ich, dass Paul Atreides bei der Schmerzprüfung in “Dune” in Wirklichkeit eine heilende Mandel-OP-Wunde ertragen musste…
Morgen soll es planmäßig nach Hause gehen – mal gucken, welche neuen Herausforderungen sich dann ob der gleichzeitig neu geltenden Einschränkungen (nix Schweres heben, kein scharfes Essen, kein Baden, kein Sport, …) ergeben.

Der vierte Post-OP-Tag meiner Tonsillenfestspiele. In der vergangenen Nacht durfte ich mal wieder lernen, was echte Schmerzen sind.
Das ganze begann mit den inzwischen omnipräsenten aber schwachen Schluckbeschwerden, die innerhalb kurzer Zeit stark anstiegen, dann anfingen in den Kiefer und die Zähne auszustrahlen und schließlich in mörderischen Ohrenschmerzen gipfelten. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt bekam ich den hier gerne angebotenen “Cocktail” (nette Mischung aus Metamizol und Tramadol) und konnte räumlich nachvollziehen (ist wirklich beeindruckend), wie sich innerhalb von ca. 15 min die Schmerzausstrahlungen zurückzogen.
Heute morgen dann Visite. Die HNO-Ärztin grinst mich diabolisch an und noch bevor ich irgendetwas berichten kann, sagt sie: “Ihre Schmerzen sind stärker geworden und diesmal auch in den Kiefer und vor allem in die Ohren ausgestrahlt, oder?” OK, auch dieser Part meines Matyriums liegt also völlig im Plan.
Zur erweiterten Motivation habe ich einen neuen Zimmergenossen. Dieser wurde vorherige Woche nach einer Mandel-OP entlassen und ist heute mit starken Nachblutungen wieder in der Rettungsstelle eingeliefert worden. Wenn das keinen Mut macht auf meine geplante Entlassung am Donnerstag..
…nur echt ohne Deppenapostroph