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Pimpmobile

Man nehme ein gelbes Auto, eingehüllt von mehreren Kilo gut gemischtem Lindenblüten- und Blattlausdreck und man erhält … Sodom und Gomorra für Formicidae.

Auf den nachfolgenden Photos kann man zwar nicht sehen, dass auf dem Autodach gleich mehrere dutzend Ameisenköniginnen lasziv ihre Paarungsbereitschaft demonstriert haben. Dafür habe ich ein Pärchen auf der Dachreling in flagranti erwischt.

Für alle Detailbesessenen lassen sich die Bilder per Klick noch vergrößern, aber Achtung! NSFW!

Sommerzeitreparatur in WordPress

Bei einem anderen Blog von mir hatte ich in der Konfiguration als Zeitzone UTC+1 eingegeben, was ja zunächst erst einmal nicht ganz falsch ist, aber leider zur Folge hat, dass ca. ein halbes Jahr (nämlich die gesamte Sommerzeit lang) alle Einträge um eine Stunde falsch angezeigt werden.

Dummerweise hatte ich nicht gesehen, dass man im entsprechenden Konfigurationsdialog statt konkreten Zeitdifferenzen auch Städtenamen angeben kann, woraufhin WordPress bei Bedarf (vulgo in der Sommerzeit) automatisch die Differenzen korrigiert.

Ok, Einstellung wurde von mir heute korrigiert, aber nun habe ich bereits 1,5 Jahre Postingmasse mit um eine Stunde verschobenem Zeitstempel.

Also rein in die WordPress-Datenbank. Das MySQL-Kommandozeileninterface ist zwar vergleichsweise grausam – ich würde immer noch gerne denjenigen treten, der es für eine gute Idee hielt, mit STRG-C das gesamte Interface abzuschießen – reicht aber für die folgenden Operationen.

Relevant sind nur die Tabellen, in denen Datumsangaben gespeichert sind, das sind: wp_posts und wp_comments. Die interessanten Attribute sind post_date, post_modified und comment_date.

Da diese Werte bei mir jeweils um exakt eine Stunde zu niedrig lagen, reichte also als Reparatur (Beispiel für eine Sommerzeit – bei Bedarf für weitere Jahre wiederholen):

update wp_posts
set post_date = DATE_ADD(post_date, INTERVAL 1 HOUR),
post_modified = DATE_ADD(post_modified, INTERVAL 1 HOUR)
where post_date > '2012-03-25 02:00:00'
and post_date < '2012-10-28 03:00:00';

update wp_comments
set comment_date = DATE_ADD(comment_date, INTERVAL 1 HOUR)
where post_date > '2012-03-25 02:00:00'
and post_date < '2012-10-28 03:00:00';

Netterweise speichert WordPress zu den genannten Attributen die gleichen Werte nochmal bezogen auf GMT in den selben Tabellen in den separaten Attributen post_date_gmt, post_modified_gmt und comment_date_gmt ab. Falls man also seine Daten kaputtspielt oder aber eine generische Reparaturfunktion basteln will, bekommt man hier saubere Ausgangsdaten.

Kleine Anmerkung noch: im Randbereich (also für Einträge, die genau in der jeweils umgestellten Stunde liegen) müsste man die obige Funktion nochmal kritischer angucken - bei mir lagen die Einträge hinreichend weit entfernt.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Sommerzeit abgeschafft werden sollte...

Nachtrag Kanada – Ächtüng!

Mein letzter Nachtrag zu meinem Kanada-Trip.

Eine Besonderheit in Quebec besteht darin, dass Autos nur an der Rückseite Nummernschilder benötigen. Ob bzw. was die Autobesitzer an der Vorderseite ranschrauben, ist ihnen selbst überlassen.

Wie dieser BMW-Fahrer, der so nicht nur seine Vorliebe für kernige Ansagen und die deutsche Sprache, sondern zusätzlich sein Unwissen über Umlaute demonstrieren konnte:

Nachtrag Kanada – Fauna

Meine Dienstreise nach Kanada war auch in biologischer Hinsicht ein voller Erfolg.

Fangen wir mit den Vögeln an. Ein Vogel, dem man in Ottawa nicht entgehen kann und der aussieht, wie eine aufgepeppte Amsel, ist der Rotschulterstärling. Er fiel mir vor allem durch seinen Ruf auf, den man als interessante Mischung aus Singvogel und Türsummer bezeichnen könnte. In etwa: “Zwitscher-Fiep-Tirilli – NÖÖÖÖÖÖT”

Des Weiteren sind die zahlreichen Wildgänse, teilweise mitten in der Stadt, mitunter auch mit Nachwuchs, sehr auffällig:

Auch die Enten hatten gerade Elternzeit:

Vermutlich aufgrund der Stadtnähe hatte ich zwar kein Glück mit Bibern, dafür aber an mehreren Tagen das Vergnügen mit Murmeltieren:

Noch häufiger, man könnte fast sagen stündlich, trifft man auf Eichhörnchen, die sich von ihren europäischen Verwandten primär durch einen Mangel an Farbe unterscheiden:

Die mit Abstand niedlichsten Viecher aber, bei denen ich leider nur einmal das Glück hatte, ein Exemplar zu treffen, sind Streifenhörnchen:

Zusammengefasst: ich habe ne Menge neue Tiere gesehen, aber um mit Kanada wirklich abzuschließen zu können, fehlen mir immer noch ein Biber und ein Elch 🙂

Nachtrag Kanada – Essen

Mit noch deutlicherer Verspätung ein weiterer Eintrag zu meiner Kanada-Reise im Mai.

Nach Aussage mehrerer Kanadier, gibt es genau zwei typisch kanadische Gerichte, die man unbedingt gegessen haben muss: Poutine (im englischsprachigen Kanada wie “Putin” ausgesprochen; in Franko-Kanada eher “Puttsin”) und Beavertails (Biberschwänze).

Bei Poutine handelt es sich um eine Quebecer Erfindung, die schon von der Idee her fragwürdig klingt: man packt nichtschmelzenden Käse auf doppelt frittierte Pommes und ertränkt das Ganze mit Bratensauce. Schmeckt genauso, wie man es sich nach der Beschreibung vorstellt – und ja, ich habe dem Gericht mehrere Chancen gegeben, aber ich werde definitiv kein Fan davon.

Mein erstes Poutine aß ich dann auch stilecht im Quebec (das links im Bild ist ein normaler Hotdog mit sehr fein geraspeltem Weißkohl):

Geht auch als Beilage zum Corn Dog (Würstchen im Mais-Teig-Mantel):

Die Bratensauce, die aus den Pommes einen Kartoffelmatsch zaubert, gibt es im Supermarkt in Dosen zu kaufen:

Im Fast-Food-Bereich gibt es fast überall Poutine als Alternative zu normalen Pommes, selbst bei McDonalds und Co. Nicht einmal in Shawarma-Imbissen ist man davor sicher:

Und wenn wir schon bei Fast-Food sind: dieses ist in Kanada definitiv verbreiteter als in Deutschland. Insbesondere Hot-Dogs scheint es in Ottawa nachmittags an jeder Ecke zu geben.

Dabei hat man in der Regel die Wahl zwischen “Italian”, “Polish” und “Bratwurst” (den Erklärungen an den Imbissen folgend, geordnet von würzig nach fad). Die Wahl der passenden Wurst wird aber dadurch etwas weniger kritisch, dass man sie eh anschließend unter einem Berg von Beilagen begräbt (Röstzwiebeln, Zwiebeln, Kohl, Gurken, Paprika, div. Saucen, Senf, usw.):

Zurück zum Ausgangstext: das zweite, unbedingt als Kanadabesucher zu probierende Essen ist der BeaverTail.

Entgegen dem Namen mussten für diese lukullische Köstlichkeiten keine possierlichen Tierchen ihre Anhängsel opfern. Stattdessen handelt es sich um frittierte, superfettige (aber dafür auch superleckere) Teigfladen mit verschiedenen Belägen.

Zum Beispiel Knoblauchbutter und Käse…

…oder Ahornsirupbutter (die sich nicht lange auf dem heißen Fladen hält):

Was ich ansonsten nur aus Japan kannte, waren Pringles mit abenteuerlichen Geschmacksrichtungen – hier z.B. Cornichon-Geschmack (ja, die Chips schmeckten erschreckend echt nach sauren Gurken):

Und zu guter letzt, ganz unkanadisch – aber ich hab’s halt dort zum ersten Mal in einer schottischen Kneipe gegessen: Haggis. Trotz der damit verbundenen Schauergeschichten und dem zugegebenermaßen etwas trostlosen Aussehen ein sehr leckeres Essen. Der Geschmack lässt sich am ehesten mit sehr stark gewürzter, grober Blutwurst vergleichen. Der Whisky dazu rundete das Ganze gut ab:

Nachtrag Kanada – Schilder

Mit elternzeitbedingter Verzögerung folgen hier demnächst noch ein paar Highlights meiner Reise nach Kanada im Mai. Den Anfang machen ein paar Schilder, die entweder skurril oder auffällig waren oder mir einfach nur gefallen haben.

Beginnen wir zunächst mit den bereits bebloggten, fallenden Weihnachtsbäumen:

Ich weiß leider immer noch nicht, ob das Schild mich vor etwas warnen oder mich von etwas abhalten soll. Zumindest stand es direkt vor einem Laubwald, womit zumindest die Theorie “Hier keine Weihnachtsbäume schlagen” erledigt wäre:

Ein weiteres Schild, das ich noch nicht kannte und das darüberhinaus im Sommer etwas skurril wirkt, war das Schneepflugverbot:

Das hier kapiere ich immer noch nicht – gesehen auf einem Schleusentor am Rideau-Kanal: Was soll mir der durchgestrichene Schlüssel sagen? Das Schleusentor nicht abschließen? Keine Schlüssel in die Schleusenkammer werfen?

Designerisch gelungen ist hingegen das Baustellenausfahrtszeichen – rasender LKW von rechts. Wirkte im Straßengraben liegend natürlich nochmal eine Spur dramatischer:

Der größte Quell schilderbezogener Freude ergab sich jedoch durch die Zweisprachigkeit Kanadas und vor allem dem etwas übertrieben sprachpatriotischen Gebahren der Frankokanadier.

Bereits in Ottawa lernt man, dass selbst im englischsprachigen Teil Kanadas auf einem Stop-Schild nicht einfach nur Stop steht:

Sobald man jedoch die Grenze nach Quebec, französischsprachiges Kanada, überquert, gehen auch die letzten Zugeständnisse an Nichtfranzösischsprechende verloren:

Man kann das ganze auch noch steigern. Ist übrigens ne lustige Konstellation: auf der Kreuzung hat wirklich jede Richtung ein Stop-Schild und es gilt danach mitnichten rechts-vor-links, wie ich auf dem Fahrrad von links kommend lernen durfte:

Das absolute Highlight war aber das nachfolgende Schild. Ein Kanadier aus Toronto (englischsprachig) erzählte mir, dass es im anderssprachigen Kanada sogar eine Art Sprachpolizei gäbe, die in Geschäften überprüfen, ob auch alles in französisch ausgeschildert ist und auch durchaus Strafen verhängen (was wohl u.a. Pizzerien zur Verzweiflung gebracht haben soll).

Keine Ahnung, ob die Geschichte stimmt, aber anders kann ich mir nicht erklären, dass Frankokanada das einzige Land auf der Welt zu sein scheint, in dem KFC nicht KFC sondern PFK heißt.

Ja, sie haben wirklich aus dem bösen englischen “Kentucky Fried Chicken” das viel melodischere “Poulet Frit Kentucky” gemacht und auch das Logo entsprechend angepasst:

In dem Sinne: Vive la Kanada!

Im Notfall zerlegen sie bitte die U-Bahn

Wie man der Anleitung unten entnehmen kann, befindet sich bei der Metro in Montréal der Notentriegelungshebel für die Türen hinter einem Sitz, den man vorher durch Betätigen des Sitzentriegelungshebels entsichert.

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Ich hoffe es gibt nie einen Notfall zur Rush Hour…

Kanada, eh!

Seit meiner Ankunft hier habe ich ein volles Programm, so dass ich kaum zum bloggen komme – anyway, ich bin jetzt noch eine gute Woche in Kanada und genieße die zahlreichen neuen Erfahrungen (freilaufende Biber, Poutine, Root Beer, Greyhounds, …)

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Von den Schildern, die ich noch nicht kannte, hat mir das “fallende Weihnachtsbäume” bisher am besten gefallen:

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Sitze übrigens gerade im Greyhound nach Montréal und erfreue mich des buseigenen WLANs.