Der experimentierfreudige Leser möge sich bitte einmal kurz das folgende Zitat aus dem aktuellen CMS-Journal zu Gemüte führen:
[…] Es lohnt sich, stets die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer sowie die der Urheberinnen und Urheber einzunehmen. Denn viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen zugleich auf beiden Seiten, sind typische Prosumenten, also Wissens-Produzentinnen und Produzenten, etwa indem sie selbst publizieren, aber auch Wissens-Konsumentinnen und Konsumenten, wenn sie auf die Forschungsergebnisse und Publikationen anderer zurückgreifen und ihre eigene Arbeit darauf aufbauen.
Quizfrage an dieser Stelle: Worum geht es in dem Absatz? Nein, nicht nochmal nachlesen…
Zumindest meine Aufmerksamkeit wurde abrupt beendet, als die “Prosumenten” auf einmal nicht weiblich gedoppelt wurden (und die Tatsache, dass mir *das* als erstes auffällt, ist eher beängstigend).
Schade, dass das Binnen-I-Reparatur-Plugin (gibt es erfreulicherweise auch portiert als Opera Extension), das aufgrund seines kreativen Umgangs mit Pfadangaben vor einiger Zeit mit einer Erwähnung in Fefes Blog geadelt wurde, mit der “Foo-und-Fooinnen-Gender-Variante” nicht klarkommt, ansonsten würde statt des Zitats stehen:
[…] Es lohnt sich, stets die Perspektive der Nutzer sowie die der Urheber einzunehmen. Denn viele Wissenschaftler stehen zugleich auf beiden Seiten, sind typische Prosumenten, also Wissens-Produzenten, etwa indem sie selbst publizieren, aber auch Wissens-Konsumenten, wenn sie auf die Forschungsergebnisse und Publikationen anderer zurückgreifen und ihre eigene Arbeit darauf aufbauen.
Der Satz ist danach zwar immer noch definitiv verbesserungswürdig, aber zumindest wird der Inhalt erkennbar.
P.S: An der schon einmal von mir kritisierten “Wir-schreiben-einfach-planlos-überall-irgenwie-nen-Unterstrich-hin-Variante” des RefRats kann das Plugin prinzipbedingt nur scheitern – analog zum Leser…
Ich finde es auch schwer zu lesen.
Ob Herr Hartmann hier mitliest?
Vielleicht wurde auf die Genderung von “Prosument” auch bewusst verzichtet, weil spätestens dann der letzte Leser ausgestiegen wäre.