Bevorzugung einzelner Netzwerkverbindungen unter Windows XP

Ok, das folgende wird zwar wieder eher ein Eintrag für mich selbst als Erinnerung, aber da es da draußen evtl. auch ein paar wenige mit dem gleichen Problem geben könnte, beschreibe ich dieses kurz:

Gegeben sei ein Rechner, der über zwei Netzwerkkarten (davon eine LAN und eine WLAN) mit dem gleichen Router verbunden ist. Während die WLAN-Verbindung eine Datenrate von 54MBit aufweist, sind über die LAN-Verbindung leider nur so 20-30 MBit drin, da ein Kabelsegment via Powerline überbrückt wird.

Wirft man Windows XP diese Konfiguration einfach so vor, ergibt sich folgendes: da die LAN-Karte von sich behauptet, 1000MBit zu schaffen, ignoriert Windows die 54MBit-WLAN-Verbindung völlig und lässt den gesamten Datenverkehr über das langsame (Powerline-)LAN laufen. Schnelle Lösung: LAN ausstöpseln -> Verkehr läuft über WLAN.

Nun ist aber naheliegenderweise gewünscht, dass bei WLAN-Ausfall (tritt ab und zu auf – wird noch untersucht) das LAN als Backup zur Verfügung steht – also, ohne erst Einstöpseln zu müssen…

Nach vielen Tagen Recherche (keine Übertreibung) fand ich nun endlich eine Lösung in diesem KB-Artikel (unbedingt die englische Version lesen – die deutsche ist gewohnt unlesbar):
http://support.microsoft.com/kb/894564/en-us

In Kurzform: man kann bei jeder TCP/IP-Verbindung in den “Erweiterten TCP/IP-Einstellungen” eine Schnittstellenmetrik von 1 bis 9999 angeben (Default 1). Wenn man bei der sekundären Verbindung (also hier das LAN) 9999 einträgt, wird diese Verbindung nie benutzt, außer, es ist die einzige funktionierende.

Prinzipiell ist das noch nicht die optimale Lösung – ganz schick wäre Load-Balancing über beide Netzwerkkarten, aber die ist wohl mit Windows-Bordmitteln nicht zu erreichen (wer hier begründeten Einspruch erheben kann, sende mir bitte sehr gern eine Email).

Jetzt erfreue ich mich erstmal des Erreichten 🙂

Nachtrag:
Mittels “route print” auf der Kommandozeile kann man sich die aktiven Routen und jeweiligen Schnittstellenmetriken ansehen, wobei letztere in der deutschen Übersetzung zu “Anzahlen” wurden…