Das erste, womit man als nichteinheimischer Autofahrer in NRW konfrontiert wird, ist der äußerst kreative Umgang der Westfalener mit Verkehrszeichen und vor allem Ampeln.
Den Anfang bildete eine normale Ampel, die am hellichten Tag gelb blinkte – abwechselnd aus der unteren und oberen Leuchte; die mittlere hingegen, in der ich am ehesten gelb erwartet hätte, blieb dafür dunkel. Ich war so überrascht angesichts dieser Konstruktion, dass ich die Ampel dahinter – vor der mich das Geblinke vermutlich warnen sollte – fast bei rot überfahren hätte… In anderen Bundesländern verwendet man dafür einfach das entsprechende Warnschild aus der Stvo, das nebenbei unglaublich selbsterklärend ist (ist halt ne Ampel drauf).
Nicht weniger überraschend war für mich die Autobahnauffahrt die auf einmal 30m vor dem Beschleunigungsstreifen eine Ampel mit dem Zusatzschild “Zugangskontrolle” besaß. Daneben war ein Schild mit mehr Text drauf, als man bei der Geschwindigkeit auf einer Auffahrt lesen möchte.
Ein weiteres Highlight sind die gelben Nur-Wenn-Wirklich-Frei-Räumpfeile über den bekannten grünen Räumpfeilen. Wenn der blinkt, sollst du genau das machen, … , nunja, also genau das, was du machen würdest und solltest, wenn gar keiner da wär. Schon clever…
Dafür gibt es hier viele Autobahnen – sehr viele Autobahnen – zu viele Autobahnen. Beispiel gefällig? Auf dem Navi sehe ich: Ziel ist Luftlinie noch 2,5km entfernt. Anweisung: “Fahren Sie auf die Autobahn, dann nehmen Sie die Ausfahrt”. Naguti, also nur 500m Autobahn gefahren, um anschließend, …, auf eine weitere Autobahn zu wechseln und auf dieser nen ganzen km zu verbringen. Im Endeffekt habe ich hier das Gefühl, mehr Zeit auf den Auf- und Abfahrten als auf den Autobahnen selbst zu verbringen…
Mit anderen Worten: ich habe hier meinen Spaß – oder so ähnlich. Vermutlich eher so ein Ding, man erst später herzhaft drüber lachen kann 🙂
Ich kann jetzt schon lachen, nur nicht laut, weil Kind gerade eingeschlafen ist und ich nur schnell was wegen des FFF nach gucken wollte.