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Sektionsbeschreibung
T-X. RUMÄNIEN - PRAKTIKEN MEDIALER INSZENIERUNG UND TRANSFORMIERUNG
Sektionsleitung: Michèle Mattusch / Maren Huberty / Valeriu Stancu (Berlin)
Seit den Studien zur medialen Inszenierung der Ceausescu-Prozesse, der Untersuchung und kritischen Beleuchtung des Booms der Printmedien in den 90er Jahren und den selbstkritischen Analysen zur medialen Inszenierung von Politik, ja des Landes überhaupt, scheint es still geworden, wenn es um Fragen der Mediatisierung im gegenwärtigen Rumänien und den rumänophonen Ländern geht. Doch dürften die harten Technikschübe und Medienumbrüche der letzten Jahrzehnte mehr Fragen aufwerfen, als bisher in Angriff genommen wurden, fordern sie doch dazu auf, zu untersuchen, wie mediale Inszenierungen Sinnbildungsprozesse orientieren, neue Formen der individuellen und kollektiven Selbstdarstellung hervorbringen und veränderte Wahrnehmungs- und Erfahrungsvermittlungen konstituieren.
Allerdings fällt eine medientheoretische Verortung im Moment nicht leicht, ist der Medienbegriff doch in Verruf geraten. Medien, so heißt es, stellen eine mittelnde Unbestimmtheit dar, ohne selbst unmittelbar präsent zu sein. Medienprozesse seien deshalb gar nicht unabhängig von Sprach-, Zeichen- oder Bildprozessen vorstellbar. Die Sektion nimmt sich deshalb vor, neben den traditionellen auch andere Fragen zu stellen. Medien, so glauben wir, lassen Sachverhalte erscheinen, sie repräsentieren, ordnen, stellen her und führen auf. Sie können kreative Praktiken generieren, zu neuen Formbildungen und hybriden Darstellungsmodi anreizen, sprachliche Entwicklungsprozesse beeinflussen und eine neue Nähe literarischer Sachverhalte hervorbringen. In diesem Sinne möchte unsere Sektion mediale Praktiken in der rumänischen und rumänophonen Kultur, ihre hybriden Darstellungsmodi, ihre Formen der "Präsentifikation", Verdichtung und Intensivierung, aber auch ihre nicht selten prekären kulturellen Auswirkungen untersuchen. Dabei sollen neben den Entwicklungen in Rumänien auch parallele oder divergierende Prozesse in der Republik Moldau sowie die durch Migration und Diaspora bestimmte Medienkultur und ihre kommunikative Vernetzung einbezogen werden.
Den Dialogbegriff wollen wir deshalb dahingehend verstehen, dass in unserer Sektion Sprache, Literatur und Bildlichkeit in ein wechselseitiges Verhältnis zueinander treten und in ihrer Transformierung gesichtet werden. Über die Untersuchung der Praktiken medialer Inszenierung sollen schließlich die verschiedenen Disziplinen der Rumänistik miteinander in Dialog treten.
Zur besseren Orientierung schlagen wir drei Schwerpunktbereiche vor:
- Praktiken der Mediatisierung und Inszenierung beim Aufbruch der neuen Medien
- Praktiken der medialen Transformation
- Formen sprachlich-poetischer Inszenierung und Mediatisierung
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