Startseite   Programm   Anmeldung   Kontakt   Links



  Tagungsthema

  Gesamtübersicht

  Sektionen
   Literaturwissenschaft
   Sprachwissenschaft
   Transversale Sektionen
   Didaktik

  Rahmenprogramm

  Downloads



 
 





Sektionsbeschreibung                                               français


T-VIII. STORYTELLING IN DER ROMANIA. DIE NARRATIVE PRODUKTION VON IDENTITÄT NACH DEM ENDE DER GROßEN ERZÄHLUNGEN

Sektionsleitung: Charlotte Krauss (Strasbourg), Nadine Rentel (Wien), Urs Urban (Strasbourg)


Genau in dem Moment, in dem Jean François Lyotard das Ende der großen Erzählungen diagnostiziert, setzt eine neue Lust am Erzählen ein - und zwar nicht nur in der Literatur, sondern auch und vor allem in Bereichen, in denen das Geschichtenerzählen bislang eher als suspekt galt. In den USA, zunehmend aber auch in der Romania, sind Politik und Wirtschaft immer öfter von der Suche nach der richtigen Geschichte bestimmt: Die eigene Vergangenheit, politische Absichten und Produkte werden in Form von Erzählungen verbreitet und legitimiert. Während die Literaturwissenschaft nach wie vor mit der Problematisierung von Erzählstrategien beschäftigt ist, sind die Handbücher für effizientes Storytelling inzwischen längst weltweit zum Standardprogramm für die Kommunikationsberatung geworden. Dabei beruhen die hier vermittelten Techniken gerade auf den Erkenntnissen der (literaturwissenschaftlichen) Narratologie - von Roland Barthes, Gérard Genette und anderen.

In Frankreich wird das Phänomen des Storytelling seit dem Erfolg von Christian Salmons gleichnamigem Buch aus dem Jahr 2005 wahrgenommen. Mit unserer Sektion wollen wir gezielt Literatur- und Sprachwissenschaftler zusammenbringen, um die Bedeutung des Storytelling in der Romania kritisch zu untersuchen. Dabei stellen sich die folgenden Fragen: In welchen Bereichen gesellschaftlichen Lebens wird erzählt, und wie sind diese Erzählungen aufgebaut? Gibt es Unterschiede zwischen Erzählstrategien verschiedener Diskursbereiche? Welche Erzähltechniken werden beim Storytelling angewandt, und welche Rolle spielen dabei Narratologie und Semiotik? Im Hinblick auf die Romania soll explizit auch die Frage nach möglichen kulturellen Spezifika aufgeworfen werden. Für die verschiedenen Länder erscheint uns beispielsweise die (auch vergleichend ausgerichtete) Analyse folgender Achsen besonders vielversprechend:
  • Die Veränderungen des politischen Diskurses durch die an der politischen Kultur der USA orientierte Fokussierung auf Einzelpersonen.
  • Die aktuelle Entwicklung in der Wirtschaft: Unternehmenskommunikation, Firmenauftritte im Internet, Werbung in ihren unterschiedlichen medialen Erscheinungsformen.
  • Das Entstehen virtueller sozialer Netzwerke und die Produktion von Identität im Internet.
  • Die Reflexion nicht-literarischen Erzählens in der Literatur, von Beigbeders Roman aus der Werbebranche, 99 Francs, bis hin zu den kürzlich von Saramago veröffentlichten Texten seines Blogs aus den Jahren 2008/2009.
Sektionssprachen: Deutsch, Französisch, Spanisch


Kontakt: ckrauss@unistra.fr
nadine.rentel@wu.ac.at
uurban@unistra.fr







  

© 2010 Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin | Impressum