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Sektionsbeschreibung


T-IX. MEHRSPRACHIGKEIT IM KINO DES 21. JAHRHUNDERTS

Sektionsleitung: Eva Erdmann, Andreas Blum (Erlangen)


Die Sektion widmet sich dem Phänomen der Mehrsprachigkeit im Film, das in jüngeren Kinoproduktionen auffällig in den Vordergrund rückt. Bemerkenswert ist, dass ein audio-visuelles Medium seine Aufmerksamkeit auf die Sprache und auf Sprachen konzentriert und seine plots und actions darauf ausrichtet. Die Sektion will sich diesem Phänomen sowohl medientheoretisch nähern als auch solche Beiträge sammeln, welche die Frage nach der Darstellung und Funktion von Mehrsprachigkeit unter verschiedenen Aspekten an Filmbeispielen, in denen romanische Sprachen an dieser Mehrsprachigkeit beteiligt sind, aufgreifen.

Die Konfrontation mit Fremdsprachen und Kommunikation mit sprachlich "fremden" Personen ist im 21. Jahrhundert im Kontext globaler, multilingualer Sprachmilieus ein lebensweltliches Phänomen. Auch im aktuellen Kino dient die Mehrsprachigkeit seltener allein dem Erzeugen von Gesamtauthentizität. Sprachvielfalt und Sprachbarrieren erfordern neue Techniken kommunikativen Handelns, die der Kinofilm als realistische Alltagsproblematik aufgreift.

Die romanischen Sprachen sind in mehrsprachigen Filmen auf verschiedene Weise involviert. Die spezifische kulturelle Bedeutung einzelner romanischen Sprachen und Dialekte wird durch die Mehrsprachigkeit hervorgehoben. Neben Produktionen romanischsprachiger Länder, die den Sprachtransfer konstant thematisieren (z.B. das spanische Filmwerk von Pedro Almodóvar), rücken auch Filme in den Blickwinkel, in denen die romanische Sprache die "andere" Sprache ist (z.B. das Gypsy in Snatch, Großbritannien 2000). Zudem ist die Problematik der audiovisuellen Übersetzung (Synchronisation, Untertitel) aus oder in eine romanische Sprache als eine Frage der Rezeption und Vermarktung von Filmen zu berücksichtigen (z.B. Inglourious Basterds, USA/Deutschland 2009).

Folgende Einzelaspekte der Mehrsprachigkeit im Film sollen differenziert werden: Darstellung von professionellen und nicht-professionellen Sprachmittlern, d.h. Übersetzer, Dolmetscher, Sprachlehrer, Vorleser (z.B. Los abrazos rotos, Spanien 2009), Fremdspracherwerb (z.B. Va, vis et deviens, Frankreich/Belgien/Israel/Italien 2005), Kommunikation mittels Geheimsprachen (z.B. Ocean's Twelve, USA/Australien 2004), fremdsprachlicher Akzent (z.B. L'anglaise et le duc, Frankreich/Deutschland 2001), Sprachenwechsel und code-switching (z.B. L'Auberge espagñole, Frankreich/Spanien 2002). Die Beschränkung auf Filme der letzten zehn Jahre beruht auf der Zielsetzung, aktuelle Entwicklungen der Mehrsprachigkeit im Kino zu prüfen. Es sind sprach-, medien-, literatur- und übersetzungswissenschaftliche Beiträge zu allen romanischen Sprachen willkommen.


Kontakt: andreas.blum@roman.phil.uni-erlangen.de
eva.erdmann@roman.phil.uni-erlangen.de







  

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