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Sektionsbeschreibung


D-I. DIE "NEUE" KOMPETENZ SPRACHMITTLUNG - EINE HERAUSFORDERUNG FÜR DIE DIDAKTIK DER ROMANISCHEN SPRACHEN UND LITERATUREN

Sektionsleitung: Andrea Rössler (Bochum) / Daniel Reimann (Würzburg)


Die "neue" Kompetenz Sprachmittlung stellt für Lernende der romanischen Sprachen eine ebenso große Herausforderung dar wie für die Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen. Neben der traditionellen Form der textäquivalenten Übertragung in die oder aus der Fremdsprache werden in der Folge des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen und der Bildungsstandards für die Erste Fremdsprache auch Formen wie die paraphrasierende oder zusammenfassende Übertragung aus einer in eine andere Sprache oder die mündliche Mediation als Sprachmittlungskompetenzen ausgewiesen.

Das didaktische Potenzial einer so weit gefassten Sprachmittlungskompetenz für den Fremdsprachenunterricht ist groß: Sprachmittlungsaufgaben scheinen u. a. geeignet für integriertes Fertigkeitentraining, für Strategientraining, zum kontrastiven Grammatik- und Wortschatzlernen und nicht zuletzt zur Förderung der Mehrsprachigkeit und Sprachlernbewusstheit. Zugleich erweist sich die Sprachmittlung als ein privilegierter Ort des inter- bzw. transkulturellen Lernens (vgl. Rössler 2008, Reimann 2010). Als insofern transversale und das Spektrum der traditionell ausschließlich fokussierten "four skills" erweiternde Kompetenz darf die Sprachmittlung als eine wesentliche Neuerung des Fremdsprachenunterrichts im letzten Jahrzehnt gelten.

Auch im Bereich der Sprachmittlung sind die (sprachen-) politischen Forderungen der Bildungsplanung (KMK, Kultusministerien der Länder) wissenschaftlich fundierten Betrachtungsweisen und Analysen vorausgeeilt. Insbesondere die grundlegenden Erkenntnisse der Translationswissenschaften, der kontrastiven Pragmatik und Textsortenlinguistik, aber auch kulturwissenschaftliche Implikationen wurden von den Bildungsplanern bei der Entwicklung von Aufgabenprofilen für die Sprachmittlung nur unzureichend berücksichtigt. Das Potenzial dieses Aufgabenformats wird so bisher nicht genügend reflektiert und bei weitem nicht ausgeschöpft.

Insofern scheint eine Sektion des Romanistentages zur Sprachmittlung ein besonders geeigneter Ort, um Erkenntnisse der Translationswissenschaften, der Pragmatik, der Kulturwissenschaften und der Fremdsprachendidaktik synergetisch zur Weiterentwicklung der Aufgabenformate, Operatoren und (Leistungs-) Deskriptoren für den Unterricht in den romanischen Sprachen (Französisch/ Spanisch/ Italienisch) zusammenzutragen. Neben Fremdsprachendidaktikern und Fachvertretern aus den Kultusministerien (Ministerialvertreter, Landesinstitute, Lehrer) sind daher insbesondere auch Translations- und Kulturwissenschaftler und Linguisten zur Teilnahme an der Sektion aufgerufen.


Kontakt: andrea.roessler@rub.de
daniel.reimann@uni-wuerzburg.de







  

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