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Sektionsbeschreibung


S-IV. SPRACHKONTAKT, SPRACHVARIATION, MIGRATION: METHODENFRAGEN UND PROZESSNALYSEN

Sektionsleitung: Thomas Stehl, Claudia Schlaak, Lena Busse (Potsdam)


In Abgrenzung zu ortsstabilen, statischen Sprachkontakten, die diachronisch verlaufen und bei denen die sprecherseitige Sprachvariation für die historische Dynamik maßgeblich ist, gibt es (migrationsbedingt) ortsmobile, dynamische Sprachkontakte, die oft in anderen Regelschritten erfolgen und deren Verläufe ganz wesentlich von den Fragen der sprecherseitigen Anpassung und den Dynamiken der Integration oder ggf. Isolation der Migrantengemeinschaft in der Empfängergesellschaft abhängen. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Globalisierung und den damit einhergehenden nationalen und internationalen Bewegungen von Immigration und Emigration, aber auch von Binnenmigration in größeren räumlichen und staatlichen Zusammenhängen, gewinnt das Forschungsgebiet der Migrationslinguistik zunehmend an Bedeutung. In diesem Kontext sind daher auch die durch Migration ausgelösten Prozesse von Sprachkontakt, Sprachwandel und des sprachlich vermittelten Kulturtransfers, deren Ausprägungen und Folgen (z.B. Phänomene von code switching, code mixing, language loyalty vs. language shift, language maintenance vs. language death) von Interesse.

Die auf Migrationsprozesse bezogenen Forschungsdiskussionen befassen sich u.a. mit Methodenfragen aus den Bereichen der Kontakt- und Variationslinguistik, die in der Sektion "Sprachkontakt, Sprachvariation, Migration: Methodenfragen und Prozessanalysen" Berücksichtigung finden sollen. Im Fokus der Diskussion sollen auch auf empirischen Daten basierende Prozessanalysen von Kontakt-, Variations- und Integrationsverläufen stehen, die sowohl lokal bzw. regional begrenzte statische Kontakte als auch migrationsbedingte dynamische Kontakte von Migrantengemeinschaften und Empfängergesellschaften berücksichtigen.

Ziel der geplanten Sektion ist es einerseits, aus verschiedenen Bereichen der Romania stammende, vor allem empirisch fundierte Analysen und Projektskizzen zusammenzuführen, in denen die kontakt- und variationslinguistische Dimension sprachdynamischer Prozesse mehrdimensional verfolgt wird. Hierbei beziehen sich mehrdimensionale Analysen in der Regel sowohl auf das (ggfs. plurilinguale) sprachliche und metasprachliche Wissen der Sprecher (und Sprechergemeinschaften), als auch auf dessen selektiven Einsatz in der Redetätigkeit als Ausdruck pragmatischer Variation, sowie auf die daraus resultierende materialsprachliche In-terferenz und Konvergenz. Mehrdimensionale Ansätze verfolgen also methodisch das Ziel, sprachliche Variation und pragmatische Selektion von Dialekten und Varietäten gemeinsam und in ihrer wechselseitigen Aufeinanderbezogenheit zu erfassen und dies, soweit möglich, in der linguistischen Analyse nachzuvollziehen. Andererseits sollen auch Prozessanalysen von Sprachdynamiken und Kontaktverläufen, die wesentlich durch Mobilität und Migration geprägt sind, detaillierter betrachtet werden.


Kontakt: stehl@uni-potsdam.de
schlaak@uni-potsdam.de
lbusse@uni-potsdam.de







  

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