Was Kinder über Streit und Konfliktlösungen denken
Renate Valtin
Zu den wesentlichen Aufgaben der frühkindlichen Erziehung gehört die Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewältigung von
Streitsituationen und zur Lösung von konflikthaften Auseinandersetzungen. Sich streiten, sich selbst behaupten, nein sagen
können sind wichtig für die Autonomieentwicklung des Kindes.
Aber streiten können will auch gelernt sein. Freundschaftsbeziehungen sind dafür besonders günstige Lernorte, denn sie bieten
Kindern gute Bedingungen für die Entwicklung der zum Streiten notwendigen Verhaltensweisen: die eigenen Wünsche und
Interessen aussprechen, die Bedürfnisse des anderen erkennen und berücksichtigen, Spannungen ertragen können,
Überzeugungsarbeit leisten, aber auch Bereitschaft zum Kompromiss, zum Nachgeben oder zur Selbstbehauptung.
Freundschaften sind deshalb so günstig, weil die Freunde aufgrund ihrer emotionalen Verbundenheit motiviert sind, ihre
Beziehung auch in stürmischen Zeiten aufrecht zu erhalten, Spannungen zu ertragen, kontroverse Standpunkte auszutragen,
Kompromisse einzugehen und entstehende Zwistigkeiten zu einem guten Ende zu bringen.
Wenn Erwachsene Kindern beim Streitenlernen helfen wollen, ist es wichtig, dass es ihnen gelingt, auch den Entwicklungsstand
der Kinder zu berücksichtigen, damit diese nicht durch unangemessene Erwartungen überfordert werden. Die folgenden
Ausführungen liefern Hinweise darauf, welche Auffassungen Kinder von Streit haben und was für sie ideale Möglichkeiten der
Konfliktlösung und der Streitbeilegung sind.
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