Absehbar schmerzhafter Abschied

Post-OP-Tag 5. Natürlich hatte der HNO vor zwei Tagen mit seiner Prognose Recht, dass die Schmerzen noch weiter zunehmen werden und so war auch die vergangene Nacht eine Steigerung der vorherigen und ließ sich nur mit massivem Schmerzmitteleinsatz leise überstehen. Auch tagsüber brauchte ich heute zusätzliche Medis.

Langsam glaube ich, dass Paul Atreides bei der Schmerzprüfung in “Dune” in Wirklichkeit eine heilende Mandel-OP-Wunde ertragen musste…

Morgen soll es planmäßig nach Hause gehen – mal gucken, welche neuen Herausforderungen sich dann ob der gleichzeitig neu geltenden Einschränkungen (nix Schweres heben, kein scharfes Essen, kein Baden, kein Sport, …) ergeben.

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Schmerzhaft optimistisch

Der vierte Post-OP-Tag meiner Tonsillenfestspiele. In der vergangenen Nacht durfte ich mal wieder lernen, was echte Schmerzen sind.

Das ganze begann mit den inzwischen omnipräsenten aber schwachen Schluckbeschwerden, die innerhalb kurzer Zeit stark anstiegen, dann anfingen in den Kiefer und die Zähne auszustrahlen und schließlich in mörderischen Ohrenschmerzen gipfelten. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt bekam ich den hier gerne angebotenen “Cocktail” (nette Mischung aus Metamizol und Tramadol) und konnte räumlich nachvollziehen (ist wirklich beeindruckend), wie sich innerhalb von ca. 15 min die Schmerzausstrahlungen zurückzogen.

Heute morgen dann Visite. Die HNO-Ärztin grinst mich diabolisch an und noch bevor ich irgendetwas berichten kann, sagt sie: “Ihre Schmerzen sind stärker geworden und diesmal auch in den Kiefer und vor allem in die Ohren ausgestrahlt, oder?” OK, auch dieser Part meines Matyriums liegt also völlig im Plan.

Zur erweiterten Motivation habe ich einen neuen Zimmergenossen. Dieser wurde vorherige Woche nach einer Mandel-OP entlassen und ist heute mit starken Nachblutungen wieder in der Rettungsstelle eingeliefert worden. Wenn das keinen Mut macht auf meine geplante Entlassung am Donnerstag..

Allein, allein

Der dritte postoperative Tag meines Mandel-Matyriums. Die Schmerzen haben wieder zugenommen, worüber sich der HNO sichtlich freut, denn “ab Tag 3 nehmen die Schmerzen üblicherweise wieder zu”. Und: “das kann jetzt noch bis zum sechsten Tag stärker werden”. Tolle Aussichten, aber mit Schmerzmitteln ist nach wie vor alles noch erträglich.

Das Mittagessen war bombastisch – wer hätte gedacht, dass ich einen der besten gedünsteten Fische meines Lebens in einem Krankenhaus serviert bekommen würde.

Dafür ist mir heute mein letzter Zimmergenosse abhanden gekommen – überall sprechen sie von Sparmaßnahmen und ich liege hier allein in einem 4-Bettzimmer 😉

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Mal gucken wie die kommende Nacht wird. Sein Schnarchen werde ich nicht vermissen – er meines aber sicher auch nicht 🙂

Schweinebraten

Feste Nahrung! Nach einem ganzen Tag ohne Essen, dem gestrigen Cremesuppen-Tag inkl. Kakaosuppe am Nachmittag (und natürlich gab es am Abend nochmal Kalbscremesuppe – die Schwestern hatten so sehr Mitleid, dass sie mir aus Gemüsebrühe und Weißbrot eine Ersatzsuppe zauberten) und dem heutigen Spargelcremesuppenfrühstück gab es heute zum Mittag endlich was zum Beißen:

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Es ist wirklich beeindruckend, wie sehr man sich über kleine, banale Dinge freuen kann, sobald sie einem auch nur kurze Zeit vorenthalten wurden…

Kartoffelsuppe

…diesmal gleich zwei Suppenschalen (hätte ich bei der Kalbscremesuppe auch haben können, hatte aber dankbar abgelehnt…) und dazu nen Joghurt

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Und dann endlich die stilechte Mandel-OP-Nahrung: Eiscreme

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Zur Kaffeezeit gab es dann wieder Erwarten keinen pürierten Kuchen, sondern Schokoladensuppe und nochmal Joghurt und Eis:

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Ich kann kein süßes Essen mehr sehen…

Kalbscremesuppe

…dazu Joghurt, Götterspeise und Kamillentee. Yep, das Essen auf Schulungen ist definitiv besser als die Schonkost im Krankenhaus.

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Ansonsten gibt es wenig neues zu berichten. 4-Bettzimmer mit zwei lauten Schnarchern, alle 2h Schmerzmittel nachgefordert – die Nacht war lang, fühlte sich im Nachhinein aber nicht so an…

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Im Großen und Ganzen geht es mir aber gut und ich hoffe, niemals mehr in meinem Leben Kalbscremesuppe Essen zu müssen…

Back for good

Kurzes Update an alle, die mir die Daumen drücken wollten: ich lebe noch 🙂

Die OP verlief weitestgehend komplikationslos, ich hatte lediglich ein paar kleine Nachblutungen, die sich aber anscheinend mit Eiskrawatte und Medikamenten beherrschen lassen.

Auch die Wundschmerzen sind dank entsprechender Schmerzmittel durchaus erträglich.

Mal gucken was die Nacht bringt…

Musikempfehlung: Ylvis

Heute mal etwas, dass es in diesem Blog noch nicht gab: eine Musikempfehlung. Keine Ahnung, ob es vielleicht die einzige bleibt, aber die nachfolgend vorgestellte Gruppe hat mich zu sehr fasziniert, als dass ich das Wissen ob ihrer Existenz für mich behalten könnte…

Alles fing damit an, dass ich mal wieder bei Fashionably Geek vorbeigeguckt habe (ein Blog, dass ich nur wärmstens empfehlen kann – vielleicht sollte ich doch mal ein Blogroll einführen). Dabei habe ich den Gag auf diesem T-Shirt nicht verstanden – warum macht der Fuchs “Ring-Ding-Ding-Ding Dingeringeding”?

Die Antwort liefert “The Fox” von Ylvis. Das zugehörige Video, aber vor allem der Song selbst haben mich tief berührt – irgendwie. Noch mehr hat mich die Ernsthaftigkeit beeindruckt, mit der die Interpreten ihr Meisterwerk vortragen.

Nachdem ich nun weiß, was der Fuchs macht, habe ich mir noch weitere Werke von Ylvis zu Gemüte geführt und bin durchweg begeistert, vor allem von dem Spektrum, dass die beiden mit ihrer Musik abdecken.

Seien es die scheinbare Musicaladaption “Someone Like Me”, der hochdramatische Popsong “Stonehenge” (man beachte die fantastische Einbettung der Liedzeile “A car you can trust”) oder die beiden R’n’B-Wat-auch-immer-Geräusch-Ansammlungen “Pressure” und “Work it” (letztere ist zwar nicht ganz jugendfrei, kombiniert aber faszinierend die Beschreibung weiblicher Geschlechtsorgane mit der linguistischen Analyse von Homonymen).

Mein aktueller Lieblingssong ist zur Zeit “Jan Egeland” der wenig überraschend den namensgebenden Politiker thematisiert. Der Song hat alles, was einen guten Rocksong ausmacht und darüber hinaus noch einen guten Text (ohne den ich vermutlich nie von Herrn Egeland gehört hätte, was angesichts seiner Leistungen wirklich schade gewesen wäre).

Also kurz zusammengefasst: Ylvis macht wirklich gute Musik in den verschiedensten Genres mit jeweils wertvollen Texten – was will man mehr?

…nur echt ohne Deppenapostroph