Grundkurs C
Weimarer Klassik Wintersemester 2002/03 Montag 12-14 Uhr Dorotheenstrasse 24, Raum 507 |
Die Jahreszahlen
1786 (Beginn von Goethes Italien-Reise) und 1805 (Schillers Tod) markieren
die zeitlichen Eckdaten einer Konstellation, die noch immer als Gipfel der
deutschen Literatur gilt: Die einstigen Stürmer und Dränger, für ihre poetischen
Tabuverletzungen berühmt geworden, wirken in Staatsdiensten in Jena und
Weimar, projektieren in wechselseitigem Austausch ein Konzept der ästhetischen
Autonomie und entwerfen ein Kulturprogramm ‚wahrer Humanität’ und ‚ästhetischer
Erziehung’. Im Rahmen des Seminars werden die Voraussetzungen und Verlaufsformen
dieser als „Weimarer Klassik“ bekannt gewordenen Konstellation behandelt;
die Lektüreliste reicht von ausgewählten literaturtheoretischen Schriften
über exemplarische Dramen (Iphigenie auf Tauris, Don Karlos, Maria Stuart)
bis zu Goethes Bildungsroman Wilhelm Meister Lehrjahre und diversen Balladen.
Zugleich nutzen wir die Möglichkeiten der Berliner Theaterlandschaft und
werden die gegebenen Stücke des behandelten Zeitraums ansehen. |
Montag, |
Einführung
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Montag,
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Die Autoren
der W.K. und ihre Entwicklung bis 1786: Johann Wolfgang Goethe J.W. Goethe: Willkommen und Abschied; Prometheus; Die Leiden des jungen Werther [Brief vom 10. Mai; alle Texte im Reader] Italienische Reise und das Vorbild der Antike // „Klassik“ und „Klassizismus“ J. W. Goethe: Italienische Reise [Auszüge; Reader] Sekundär: Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Weinheim 1994, S. 125-145 [Reader] |
Montag, 4. November |
Die Autoren der W.K. und ihre Entwicklung bis 1786: Friedrich Schiller
Walter Hinderer: Schiller. In: Killy Literaturlexikon. Bd. 10, S. 229-236 F. Schiller: Die Räuber (1. Akt, 2. Szene); Kabale und Liebe (1. Akt, 1.+2. Szene; 7.+Schlußszene) [Reader] |
Sonntag, 10. November |
Theaterbesuch:
Goethes Iphigenie auf Tauris im Maxim Gorki-Theater Beginn 19.30 Uhr; Preis pro Karte 8 Euro (Studententarif) |
Montag, 11. November |
Übergang zu klassischen
Positionen
Johann Wolfgang
Goethe: Iphigenie auf Tauris (Wir lesen die vierte und letzte Fassung
des Schauspiels, die 1786 vollendet wurde und 1787 bei Göschen in Leipzig
erschien.)
Sekundär: Dieter
Borchmeyer: Weimarer Klassik. Weinheim 1994, S. 148-159 [Reader] |
Montag, 18. November |
Übergang zu klassischen
Positionen (II)
Friedrich Schiller:
Don Karlos. Infant von Spanien. Ein dramatisches Gedicht [1787]
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Montag, 25. November |
Die Begegnung im
Jahre 1794; Beginn der Zusammenarbeit; Austausch + Projekte Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe 13. Juni – 1. Oktober 1794 (vor allem Briefe Schillers vom 23. und 31. August 1794); Xenien [Auswahl; Reader]
J. W. Goethes: Glückliches
Ereignis [1817]; bearb. u.d.T. Erste Bekanntschaft mit Schiller [1830].
In: Goethe Werke. Berliner Ausgabe. Bd. 16, S. 402-407, 705-706 [Reader]
Sekundär: Nachwort
zur Ausgabe des Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe, hrsg. von Siegfried
Seidel. Leipzig 1984. Bd. III, S. 567-589 [Reader]Gerhard Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration. Erster Teil. München 1983, S. 229-241: Das literarische Weimar 1790-1805 [Reader] |
Montag, 2. Dezember |
Die Grundlegung
des klassischen Kunst- und Bildungsprogramms
Ankündigung der
Zeitschrift Die Horen in der Allgemeinen Literaturzeitung vom 10. Dez.
1794; F. Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer
Reihe von Briefen [Auswahl; Reader]; J. W. Goethe: Literarischer Sansculottismus
Sekundär: Dieter
Borchmeyer: Weimarer Klassik. Weinheim 1994, S. 286-298 [Reader]
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Montag, 9. Dezember |
Poetische Gestaltung
des klassischen Kunst- und Bildungsprogramms F. Schiller: Das Ideal und das Leben [zuerst 1795 u. d. T. Das Reich der Schatten];
Goethe: Das Märchen
(aus dem Novellenzyklus Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten im ersten
Jahrgang der Horen 1795)
Sekundär: Dieter
Borchmeyer: Weimarer Klassik. Weinheim 1994, S. 247-259 [Reader]
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Montag, 16. Dezember |
Das klassische Kunst-
und Bildungsprogramm in der Dichtung: Die Balladen im Musenalmanach
für das Jahr 1798
Friedrich Schiller:
Die Kraniche des Ibykus; Goethe: Der Zauberlehrling; Der Schatzgräber,
Legende, Die Braut von Korinth, Der Gott und die Bajadere
Sekundär: Gerhard
Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration.
1. Teil. München 1983, S. 582-614: Lyrik im Umkreis von Jena und Weimar
[Reader] |
Montag, 6. Januar 2003 |
Das klassische Kunst-
und Bildungsprogramm im Roman
J. W. Goethe: Wilhelm
Meisters Lehrjahre [Roman; 1795/96]; 1. –4. Buch
Sekundär: Gerhard
Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration.
1. Teil. München 1983, S. 302-320: Goethe als Erzähler, WML [Reader]
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Montag, 13. Januar 2003 |
Das klassische Kunst-
und Bildungsprogramm im Roman (Fortsetzung) J. W. Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre [Roman; 1795/96]; 5.- 8. Buch |
Montag, 20. Januar |
Das klassische Kunst-
und Bildungsprogramm im Versepos
J. W. Goethe: Hermann
und Dorothea [Episches Gedicht, 1797]
Sekundär: Gerhard
Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration.
1. Teil. München 1983, S. 320-328: Goethe als Erzähler, Epische Dichtungen[Reader]
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Montag, 27. Januar |
Das klassische Kunst-
und Bildungsprogramm im Drama
F. Schiller: Maria
Stuart. Ein Trauerspiel [1799/1800]
Sekundär: Gerhard
Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration.
1. Teil. München 1983, S. 510-515: Schillers dramatisches Werk, MS [Reader]
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Theaterbesuch; Termin festzulegen |
Friedrich Schillers
Maria Stuart am Deutschen Theater |
Montag, 3. Febr. | Entfällt |
Montag, 10. Februar |
Rückblicke auf die
Klassik J. W. Goethe: Winkelmann und sein Jahrhundert [1805]; Schillers Reliquien (»Im ernsten Beinhaus war’s, wo ich beschaute...«) Gerhard Plumpe: „Klassik“ als Epochenbegriff. In: Gerhard Plumpe: Epochen moderner Literatur. Opladen 1995, S. 11-30 [Reader] |
Zum Seminarablauf è Im Zentrum steht die Arbeit an Primärtexten, die zum Kanon der deutschen Literatur gehören und von allen Seminarteilnehmern zu lesen sind è Eine kurze Einführung durch Studierende – günstig in Arbeitsgruppen + mit knappem Thesenpapier – soll die Basis für die nachfolgende Seminardiskussion bilden è Erwerb von benoteten Leistungsnachweisen („Schein“) erfolgt nach der aktiven Teilnahme am Seminar durch schriftliche Hausarbeit (die auf der Basis eines Einführungsreferats oder mit einem selbst gewählten Thema in der vorlesungsfreien Zeit anzufertigen ist; näheres dazu im Verlauf des Semesters) è Um Abwesenheit bei Seminarveranstaltungn zu minimieren: Einmaliges unentschuldigtes Fehlen erlaubt (wenn auch nicht gern gesehen), zweite Absenz nur mit Entschuldigung |